Wirtschaftswachstum CH
1920 – 2008
Nachfolgend verschaffen wir Ihnen einen Rückblick über die wirtschaftliche Entwicklung der schweizerischen Volkswirtschaft.
Ab 2009
Einhergehend mit der Finanz-, Verschuldungs- und Flüchtlingskrise landeten die Zinsen weltweit auf historisch tiefem Niveau. Was für Japan seit Jahrzehnten Normalität bedeutete, erreichte auch die Schweiz ab 2015 sogar mit Negativzinsen. Die Normalisierung der Geldpolitik in der Schweiz steht in Abhängigkeit des Helikoptergeldes der EZB (Europäische Zentralbank). Seit Beginn der Anleihekäufe im März 2015 bis Ende 2018 hat die EZB Wertpapiere im Volumen von rund 2,6 Billionen Euro erworben. Nach einer Pause des miliardenschweren Anleihen-Kauf-Programms startete die EZB im September 2019 mit Langfristkredite, TLTROs (oder «Target longer-term refinancing operations»). Gemeint sind lang laufende Kredite an Geschäftsbanken zu sehr günstigen Konditionen. Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der im Januar 2020 ausbrechenden Corona-Krise in Europa hat die EZB zudem zugesichert, sie werde «alles Notwendige tun, um den «ernsthaften Risiken» entgegenzutreten. Sie sei auch bereit die Soforthilfe über 750 Mia. Euro für Anleihenskäufe auch noch aufzustocken. In der Schweiz halfen der Bund (42 Mia. CHF Paket) und die Kantone mit unbürokratischen Überbrückungskrediten.
Die Zinsen und Geldmengen in der Schweiz zeigen historisch folgende Entwicklung:
Im viel beachteten Wettbewerbs-Ranking 2019 des IMD Instituts steht Singapur an der Spitze. Die Schweiz erzielte hinter der USA und Hong Kong, aber vor der UAE den 4. Rang:
Die Schweiz verfügt nach Einschätzung des IMD zudem über eine ausserordentlich gute Infrastruktur, eine wirtschaftsfreundliche Arbeitsmarktpolitik, eine effiziente und transparente Verwaltung und eine hohe Produktivität. Bemängelt werden hingegen die Währungspolitik der Schweizer Nationalbank, die Abschottung gewisser Dienstleistungsbereiche, die Subventionspolitik, die hohen IT-Kosten und die hohen Mieten.
Seit der Finanzkrise hat sich in der Schweiz das Wirtschaftswachstum pro Kopf deutlich abgeschwächt und ist ab 2015 bis zum Ausbruch der Corona-Krise wieder nur leicht angestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine wichtige Begründung liegt darin, dass sich das Pro-Kopf-Wachstum im Mehrjahresvergleich in der Schweiz seit der Finanzkrise vor allem deshalb schwächer entwickelt, weil sich die Wachstumstreiber von hochproduktiven Bereichen wie dem Finanzsektor und der Hightech-Industrie in weniger produktive Branchen wie den Gesundheitssektor und das Sozialwesen verlagert haben. Dennoch schneidet die Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern in Europa punkto BIP-Wachstum pro Kopf seit 2008 immer noch gut ab; im 2019 nach Luxemburg auf dem 2. Platz. Das Bevölkerungswachstum der Schweiz hat sich seit 2015 verlangsamt.
Bei reger Bautätigkeit erhöhten sich von Jahr zu Jahr die Leerstandsquoten in Mietliegenschaften. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise ab Februar 2020 auf das Wachstum der Schweiz kann nur vage abgeschätzt werden. Mit vereinten Kräften aller Parteien wird versucht, eine Rezension abzuwenden.
Hilfreiche Links
Schweiz im Vergleich zur EU
Konjunkturtendenzen